HPA UND TUHH: EIN STARKES TEAM

Theorie trifft Praxis. Seit Jahren kooperiert die HPA mit der Technischen Universität Hamburg. Lehrbeauftragter ist Frank Feindt, Leiter der Statischen Prüfstelle Hafen und Fachdienste in der Sparte TDEC bei der HPA. Mit einem Team aus Mitarbeitern der HPA vermittelt er Hafenplanung und Hafenbau für Studierende des Master-Studiengangs Bauingenieurwesen. Wie das Miteinander von HPA und Universität aussieht und wie Hafenentwicklung und Studenten davon profitieren, verdeutlicht unser Interview mit Frank Feindt.

Kurzdarstellung

Name:                       Frank Feindt
Bei der HPA:             Seit 2005
Position:                   Leiter Statische Prüfstelle Hafen und Fachdienste, Mitglied im Projekt Management Board, TDEC, Bauingenieur, Lehrbeauftragter an der Technischen Universität Hamburg

Diplomingenieur Frank Feindt begann nach seinem Studium 1999 in der Philipp Holzmann AG zu arbeiten. Drei Jahre später wechselte er zur Baufirma Hochtief ins technische Büro, wo er von Anfang an stark involviert war. Nach häufigen Auslandstätigkeiten entschied er sich 2005 für einen Wechsel zur HPA. Er begann im Bereich Statik und übernahm danach die Leitung der Abteilung. Seit 2013 leitet er darüber hinaus die statische Prüfstelle und den Bereich Grundbau. Zudem ist er Lehrbeauftragter und Dozent an der Technischen Universität Hamburg.

Herr Feindt, was macht die HPA für angehende Bauingenieure/ Studenten so besonders?

„Bei einer Tätigkeit in einer Baufirma oder in einem Ingenieurbüro sind interessante und vielseitige Projekte räumlich weit auseinander oder möglicherweise sogar weltweit verteilt. Bei der HPA ist das anders. Hier liegt alles das, was von Interesse für Bauingenieure ist, direkt vor der Haustür. Ich wüsste kaum eine andere Institution oder Firma, bei der etwas in der Form gegeben ist. Das heißt, wir haben in einem relativ begrenzten Hafenbereich auf einer kleinen Fläche äußerst vielfältige Projekte: Angefangen bei Hochbauten, über große Infrastrukturprojekte wie Brücken, bis zu Kaimauern und vieles mehr. Die HPA führt Bauvorhaben durch, bei denen Ingenieure mit verschiedenen fachlichen Schwerpunkten gefragt sind. Diese Besonderheit macht die HPA als Arbeitgeber meines Erachtens sehr attraktiv."

Was waren für Sie die Highlights Ihrer Karriere bei der HPA?

„Im Grunde genommen ist das eine Vielzahl an Projekten. Jedes ist auf seine Weise interessant und herausfordernd. Um nur eines zu nennen: Die großen Kaimauerprojekte, mein Spezialgebiet, bei dem ich sicherlich meinen Tätigkeitsschwerpunkt habe. Bei den großen Kaimauern haben wir es mit immer höheren Belastungen zu tun, ebenso mit dem Thema Lärmschutz während der Bauphase. Schließlich sind wir in einem Bereich tätig, in dessen Nähe sich häufig eine Wohnbebauung befindet. Dabei gibt es viele Anforderungen, mit denen der Ingenieur umzugehen hat. Es ist spannend, sich den Herausforderungen zu stellen und die Konstruktionen so anzupassen, dass sie den heutigen Anforderungen und den neusten Entwicklungen entsprechen.

Ein Highlight ist für mich aber auch immer wieder das Miteinander. Mir war und ist es ganz besonders wichtig, die Mitarbeiter in der Form mitzunehmen, dass sich alle dabei wohl fühlen."

In welcher Art besteht das Miteinander zwischen der TUHH und der HPA?

„Wir sind bei der HPA immer darauf bedacht, uns im Bereich Forschung und Entwicklung einzusetzen. Beispielsweise ist es uns sehr wichtig, zu wissen, wie unter anderem das Tragverhalten von komplexen Bauwerken ist. Deswegen starten oder betreuen wir etwa Forschungsprojekte, an denen wir auch maßgeblich mitarbeiten. Eine Kooperation mit der TU Hamburg ist naheliegend, da Bauwerke in und am Wasser einen Schwerpunkt dieser Universität bilden. Wir sind darüber hinaus in vielen Ausschüssen vertreten. Es ist immer von Interesse, die anerkannten Regeln der Technik weiterzuentwickeln.

Wenn sich dabei der Bedarf ergibt, Versuche oder Messungen durchzuführen, machen wir als HPA dies möglich, indem wir z. B. unsere Baustellen zugänglich machen und an der Durchführung der Messkonzepte mitwirken."

Geben Sie uns doch ein Beispiel für aktuelle Projekte der HPA mit der TUHH.

„Es gibt verschiedene Dinge, dir wir aktuell bearbeiten. Interessant für alle ist wohl eine Problematik in allen Häfen: Die Schiffe werden immer größer, insbesondere die Containerschiffe. Unsere Kaimauern müssen dementsprechend für die Zukunft ausgerüstet sein. Bei Großcontainerschiffen haben wir die Situation, dass wir eine sichere Vertäuung an den Kaimauern gewährleisten müssen. Diese läuft über Poller auf den Kaimauern. Hier haben wir vor kurzem Probebelastungen hinsichtlich der Tragfähigkeit von verschiedenen Pollerkonstruktionen durchgeführt. Aktuell sind wir mit der Auswertung befasst, sodass wir zum Herbst dieses Jahres genauere Angaben zur Tragfähigkeit herausgeben können.

Ein zweites Forschungsprojekt von großer Wichtigkeit ist der Neubau von Kaimauern, die direkt vor den Bestandsbauten platziert werden müssen. In diesem Zusammenhang untersuchen wir, mit welchem Verfahren Erschütterungen und Setzungen an Bestandsbauwerken minimiert werden können, auch anhand von messtechnischen Überwachungen an Baustellen."

Die Kooperation ist bestimmt ein guter Weg, um Beschäftige zu gewinnen, oder?

„Vor dem Hintergrund versuchen wir stets, die Studenten für die HPA zu begeistern. Wir haben zum Beispiel seit fast 20 Jahren einen Lehrauftrag bei der TU Hamburg, in dessen Rahmen wir den Studenten Themen aus der Hafenplanung und dem Hafenbau vermitteln. Der Lehrauftrag liegt zwar bei mir, aber die Vorlesungen bestreiten wir mit insgesamt 12 Vortragenden, die aus den unterschiedlichen Bereichen der HPA berichten. Es geht nicht nur darum, wie man eine Kaimauer baut. Es geht auch darum, wie die Strategie des Hamburger Hafens ist, welche Umweltgesichtspunkte man berücksichtigen muss oder wie es um die Nachhaltigkeit bestellt ist. Die Vorlesung kommt sehr gut an und das freut uns besonders. Ich werde oft von Studenten angesprochen, ob diese nebenbei bei der HPA als studentische Mitarbeiter arbeiten können. So finden die angehenden Fachleute den Weg zu uns, um nach dem Abschluss des Studiums in ein Arbeitsverhältnis einzusteigen. Neben der TU Hamburg vermittle ich zudem an der HafenCity Universität oder der TU Braunschweig, dass die HPA ein interessanter Arbeitgeber ist."

Wie bringt sich die HPA in die Forschungen der TUHH mit ein?

„Bei Universitäten ist es häufig so, dass bei ihren Forschungsvorhaben der theoretische Input gegeben ist. Die für viele Forschungsprojekte im Bereich des Bauingenieurwesens erforderlichen Feldversuche sind recht aufwendig. Die Universitäten haben keine Baustellen, an denen sie praktische Versuchsanordnungen realisieren können. An diesem Punkt bringt sich die HPA ein. Wir versuchen es möglich zu machen, Feldversuche für vielfältige Forschungsvorhaben auf unseren Baustellen durchzuführen. Besonders für die jungen Ingenieure, die häufig in Forschungsprojekten involviert sind, ist es wichtig, das theoretische Wissen praktisch umzusetzen und die Vorgänge in der Realität kennen zu lernen. Durch die durchgeführten Messungen können darüber hinaus die Ansätze aus der Forschung validiert werde. Die Ergebnisse der Forschungsvorhaben tragen in der Regel für ein besseres Verständnis des Tragverhaltens von bestimmten Konstruktionen oder für eine Optimierung der Bemessung, Planung und Ausführung von Bauwerken bei."

Stel­len Sie sich vor: Sie be­kom­men Be­such von ei­nem Freund, der noch nie­mals in Ham­burg war. Was wür­den Sie ihm zei­gen?

„Ich finde es beeindruckend, wie die Nautische Zentrale der HPA organisiert und mittlerweile aufgestellt ist. Dort wäre ein Besuch und eine Führung sicherlich etwas Herausragendes für jemanden, der Hamburg das erste Mal besucht."

Vielen Dank für das Interview.


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