50 Jahre CONTAINERUMSCHLAG IN HAMBURG

Am 31. Mai 1968 wurde am Burchardkai mit der „American Lancer“ das erste Vollcontainerschiff in Hamburg abgefertigt. Das war der Startschuss in ein neues Zeitalter und hat den Wandel im Hamburger Hafen nachhaltig geprägt. 2018 wird dieses Datum gebührend gewürdigt – zu Recht. Denn heute ist der Containerumschlag mit einem Volumen von jährlich etwa 9 Millionen Boxen das maßgebliche Ladungssegment an der Elbe.

Erfahren Sie hier, wie die Hamburg Port Authority (HPA) auf die immer größeren Containerschiffe reagiert und den Containerumschlag fit für die Zukunft macht.

Hier geht es zur offiziellen Website „50 Jahre Container in Hamburg".

INFO-CON­TAI­NER AUF DEM HA­FEN­GE­BURTS­TAG

Anlässlich der „50 Jahre Containerumschlag in Hamburg“ findet eine Roadshow statt, die auch auf dem Hafengeburtstag Hamburg Station macht. Vom 10. bis 13. Mai 2018 gewährte ein interaktiver Informationscontainer interessante Einblicke in die Entwicklung des Hamburger Hafens zu einem der größten Containerhäfen der Welt.
Lesen Sie hier mehr zur HPA beim Hafengeburtstag.

Daten und Fakten

  • 05/2017: OOCL Hong Kong mit 399,87m x 58,8m und 21.413 TEU
  • 04/2017: Munich Maersk mit 399m x 58,6m und 20.586 TEU
  • 03/2017: MOL Triumph mit 400m x 58,8m und 20.170 TEU
  • 02/2016: MSC Jade mit 398,45 m x 59,07m und 19.437 TEU
  • 12/2015: Barzan mit 400m x 58,6m und 18.800 TEU
  • 12/2014: MSC Oscar mit 395,4m x 59m und 19.224 TEU
  • 11/2014: CSGL Globe mit 399,67m x 58,6m und 19.000 TEU

  • 2017: 8.815.469 TEU
  • 2016: 8.906.817 TEU
  • 2015: 8.821.481 TEU
  • 2010: 7.890.600 TEU
  • 2000: 4.248.000 TEU
  • 1990: 1.696.000 TEU
  • 1968:      37.000 TEU

Im letzten Jahr haben rund 9.000 Seeschiffe in Hamburg angelegt, wovon rund die Hälfte Containerschiffe waren. 102 mal handelte es sich um Großcontainerschiffe.

Das erste Containerschiff "Ideal X" hatte auf seiner Fahrt vom Hafen Newark, New Jersey nach Houston, Texas etwa 60 Container geladen.

Besuchen Sie die in Zusammenarbeit mit der HHLA und Hamburg Marketing entstandenen Website, um noch mehr über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Containers zu erfahren.

Zur Website 50 Jahre Container in Hamburg.

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Mio. umgeschlagene TEU jährlich
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TEU transportierte die "American Lancer"
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Meter lang ist ein Standardcontainer laut Norm
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Seeschiffe jährlich im Hafen

Die Entstehung des Containers

Bereits im 18. Jahrhundert wurden hölzerne Umverpackungskisten in England als Hilfsmittel zwischen Eisenbahn- und Pferdetransport verwendet. Später, im 19. Jahrhundert, kamen in verschiedenen Ländern frühe Containerformen auf, die für den Eisenbahnverkehr genutzt wurden. Die Laadkist RTM 903 wurde wieder etwa 100 Jahre später als Eisenbahncontainer etabliert, woraufhin das Railway Clearing House in Großbritannien in den 1920er Jahre eine erste Norm für Bahncontainer einführte. Diese waren fünf oder zehn Fuß lang. Somit bezogen sich die Vorläufer des heutigen Schiffscontainers ausschließlich auf den Bahnverkehr, was sich 1956 ändern sollte.

Malcom McLean, geboren am 14.11.1913 im Bundesstaat North Carolina, gilt als der Erfinder des Schiffscontainers. Bereits im Alter von 21 Jahren kaufte er gemeinsam mit seinen Geschwistern Jim und Cara einen gebrauchten LKW um eine Spedition zu gründen. Während seiner Arbeit als Fahrer störten ihn die langen Wartezeiten bei der Verladung der Güter, was ihn auf die Idee brachte, den Vorgang zu optimieren. Statt einzelner Kisten oder Säcke zu transportieren, wollte er eine große Kiste entwerfen, die die Güter enthält. Auf diese Weise müsste erst am Ziel "ausgepackt" werden und es könnten Mühe und Zeit gespart werden.

Er tüftelte weiter an seiner Idee und kam zu dem Entschluss, einen Container zu entwerfen, der sowohl für den Schiffs- und Bahnverkehr als auch für LKW passend sein sollte. Allerdings wartete er aufgrund von fehlenden Investoren 20 Jahre, bevor er seine Anteile an seinem mittlerweile 1.800 Fahrzeuge starken Speditionsunternehmen verkaufte. Von dem Erlös kaufte er sich die kleine Reederei "Pan-Atlantic Steamship Company" sowie zwei gebrauchte Tanker der Marine. Trotz starker Kritik und Skepsis seitens Gewerkschaften und konkurrierender Unternehmen, ließ er die Tanker zu Containerschiffen umbauen.

Am 26.04.1956 fuhr sein erstes Containerschiff "Ideal X" mit etwa 60 Containern vom Hafen Newark, New Jersey nach Houston, Texas. Trotz allgemeiner anfänglicher Skepsis wuchs sein Unternehmen und die Container fanden immer mehr Anklang. Im Laufe der Zeit erkannten die Transporteure das große Potenzial und auch die größten Kritiker mussten einsehen, dass Container die Zukunft sind. Somit entstanden schon 1957 die ersten Liniendienste mit Containerschiffen und die Erfolgsgeschichte der Erfindung von Malcom McLean nahm seinen Lauf.

Das erste Containerschiff in Deutschland

  • Die "MS Fairland" fuhr am 15.05.1966 im Hafen von Bremen ein. Die Ladung betrug 99 Container. 

Das erste Containerschiff in Hamburg

  • Am 31.05.1968 legte die "American Lancer" an vorher am Burchardkai installierten Containerbrücken an. Das Schiff hatte 272 Container an Bord.

DIE ZUKUNFT DES CONTAINERUMSCHLAGES

Im­mer mehr Groß­con­tai­ner­schif­fe ha­ben den Ham­bur­ger Ha­fen als Ziel. Einen Eindruck von zukünftigen Megafrachtern gab Anfang 2018 etwa die chinesische "Cosco Shipping Aries" mit 400 Meter Länge und einer Ladekapazität von 20.000 Standardcontainern. Maße, die durch den Besuch der "CMA CGM Antoine de Saint Exupéry" sogar noch übertroffen wurden. 400 Meter lang, 59 Meter breit, mit Platz für rund 20.700 Container. Die Hamburg Port Authorithy (HPA) sorgt dafür, dass Ham­burg auf diese Klas­se der Ul­tra Lar­ge Con­tai­ner Ves­sels gut vor­be­rei­tet ist. Der Schlüssel liegt hier unter anderem in unserer smart­PORT-Phi­lo­so­phie. Es geht darum, die digitalen Möglichkeiten im Sinne des nach­hal­ti­gen wirt­schaft­li­chen Wachs­tums und des best­mög­li­chen Nut­zen für sei­ne Kun­den und die Men­schen in Ham­burg un­ter Mi­ni­mie­rung der Um­welt­ein­flüs­se zu forcieren. Im Ha­fen Ham­burg ge­währ­leis­ten wir mit mo­derns­ten Digitallösungen ei­nen rei­bungs­lo­sen und ef­fi­zi­en­ten Be­trieb, um die Lo­gis­tik­ket­te zu op­ti­mie­ren und so das Grö­ßen­wachs­tum der Con­tai­ner­schif­fe aus­zu­ba­lan­cie­ren. Die von der HPA ein­ge­setz­ten Steue­rungs­sys­te­me sind welt­weit füh­rend, das Zu­sam­men­spiel von Sen­sor­tech­nik, Ana­ly­se-, Pro­gno­se- und In­for­ma­ti­ons­sys­te­men sorg­t für enor­me Ef­fi­zi­enz­stei­ge­run­gen. Das ist nicht nur gut fürs Ge­schäft, es schont auch die Um­welt.

Schon heute haben wir Lösungen im Einsatz, die auch für die Zukunft des Containerumschlags eine Rolle spielen. Hier eine Auswahl:

... ist das von der HPA entwickelte Konzept, um die wach­sen­den Ver­kehrs- und Wa­ren­strö­me im Ha­fen künf­tig noch ef­fi­zi­en­ter zu ko­or­di­nie­ren. Mit intelligenten Lösungen für den Verkehrs- und Warenfluss steigert die HPA so die Effizienz des Hafens. smartPORT logistics verbindet ökonomische und ökologische Aspekte in drei Teilbereichen: Verkehrsströme, Infrastruktur und Warenströme. Die Grundlage bildet ein intermodales PortTraffic Center für den Schiffs-, Bahn- und Straßenverkehr. Die intelligente Vernetzung ist Voraussetzung für den reibungslosen und effizienten Verkehr im Hamburger Hafen sowie letztendlich auch der Warenströme. Optimale Datenerfassung und ein schneller Informationsaustausch ermöglichen Logistikern, Spediteuren und Agenten, den jeweils effizientesten Verkehrsträger für den Transport zu wählen.

... bedeutet weniger Lkw-Fahr­ten mit lee­ren Con­tai­nern und eine Entlastung der Um­welt. Die HPA hat das so­ge­nann­te vir­tu­el­le De­pot ent­wi­ckelt, um die Ver­schie­bung lee­rer Con­tai­ner zwi­schen den Pack­be­trie­ben zu op­ti­mie­ren. Über das cloud­ba­sier­te Sys­tem er­ken­nen Teil­neh­men­de, wel­che Con­tai­ner zu­rück zum De­pot ge­lie­fert wer­den sol­len. Die­se for­dert der Pack­be­trieb dann di­rekt an. Das Er­geb­nis: Die un­nüt­ze Leer­fahrt zum De­pot ent­fällt.

... ist ein innovatives Leitstandsystem zur Überwachung des Hamburger Hafengebiets. Mit der Leit­stand-Soft­ware Port Mo­ni­tor hal­ten wir alle Ak­teu­re im Ham­bur­ger Ha­fen im­mer auf dem neus­ten Stand. Ver­schie­de­ne In­for­ma­tio­nen wie elek­tro­ni­sche Kar­ten, Schiffs­po­si­tio­nen, Pe­gel­da­ten, Lie­ge­plät­ze, ak­tu­el­le Bau­stel­len, ge­plan­te Tauch­gän­ge oder Brü­cken­hö­hen und -brei­ten wer­den zen­tral ge­sam­melt und kön­nen auch mo­bil ab­ge­ru­fen wer­den. Wich­ti­ge In­for­ma­tio­nen sind so für alle Be­tei­lig­ten an Land und auf dem Was­ser je­der­zeit ab­ruf­bar.

... heißt die Zukunft der mobilen Kommunikation. Der neue Mobilfunkstandard wird aktuell im Hamburger Hafen mit Hilfe der HPA in einer realen Testumgebung getestet. Der Fokus liegt auf logistischen Anwendungen aus der Verkehrs- und Infrastruktursteuerung. Zukünftig kann das neue Netz auch innovative Steuerungen im Containerumschlag möglich machen, wie etwa Virtual Reality Anwendungen. Mit 5G steht nicht ausschließlich eine weitere Erhöhung der Bandbreite bzw. Geschwindigkeit im Mittelpunkt. Ziel ist die Möglichkeit, vielfältige Anwendungen über 5G laufen zu lassen, die völlig unterschiedliche Anforderungen in Bezug auf Geschwindigkeit, Reaktionszeit, Sicherheit und Kapazität haben.

Was bedeutet TEU?

TEU steht für Twenty-Foot Equivalent Unit und beschreibt die Norm eines Standardcontainers. Sie schreibt fest, dass einer dieser Container 6,058m (20 Fuß) lang, 2,438m breit und 2,591m hoch ist. Die Normierung sichert eine passgenaue Umladung vom Schiff auf den Zug oder Sattelschlepper oder umgekehrt. Die Bezeichnung TEU steht somit für einen Standardcontainer und wird für die Zählung, die Beschreibung der Ladekapazitäten und des Umschlags von Containerterminals genutzt. 

FEU (Forty-Foot Equivalent Unit) beschreibt 40-Fuß Container. Diese sind mit 12,192m Länge, 2,438m Breite und 2,591m Höhe genau doppelt so lang wie ein 20-Fuß Standardcontainer. 


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